Forensische Gutachten sind ein Spezialfall, der sowohl bei Behörden- als auch Privatgutachten Anwendung findet. In der Computerforensik oder Digitalen Forensik werden IT-Systeme untersucht, digitale Spuren ausgewertet und gesichert. Mögliche Anwendungsfälle sind u.a.
Die Arbeit des Forensikers fängt beim ersten Zugriff auf die zu untersuchenden IT-Systeme (z.B. bei einer Hausdurchsuchung) an. Grade bei diesem
ersten wichtigen Punkt wird häufig auf die Anwesenheit eines Sachverständigen verzichtet, so dass hierbei folgenschwere Fehler entstehen,
die eine spätere Untersuchung der Hardware erschweren oder gar vereiteln. So kann das Ausschalten eines Computers dazu führen, dass z.B.
nicht mehr auf verschlüsselte Datenträger zugegriffen werden kann, oder Löschroutinen angestossen werden, die wichtige Beweismittel
vernichten. Auch der Arbeitsspeicher eines Computers kann noch wichtige Beweise enthalten, die beim ersten Zugriff gesichert werden müssen. Daher
sichert der Sachverständige beim ersten Zugriff den Arbeitsspeicher (RAM) eines laufenden Computers und überprüft, ob evtl.
verschüsselte Datenträger eingebunden sind, die vorm Ausschalten des Computers gesichert werden müssen, so dass eine vollständige
Auswertung möglich ist.